Verreist, vergnügt, verstopft – wie das grosse Geschäft auch in den Ferien klappt

Sich entspannen, zurücklehnen und es sich gut gehen lassen: Der Sommerurlaub steht ganz im Zeichen des Genusses. Dabei dürfen feine Gerichte natürlich nicht fehlen. Doch die Freude am Schlemmen wird oftmals getrübt von einem ungemütlichen Völle- und Druckgefühl. Was bei Reiseverstopfungen hilft, weiss der Gesundheitstipp.

Der Darm ist ein echtes Sensibelchen, denn jede kleine Veränderung kann ihn vorübergehend aus dem Takt bringen. Ungewohntes Essen, Zeitverschiebung und Klimawechsel zählen zu den häufigsten Ursachen für eine Reiseverstopfung (Konstipation). Diese Tricks können dabei helfen, die Verdauungsstörung zu meistern:

Vorbeugen

An unbekannten Orten aufs WC zu gehen, fällt vielen schwer. Das Unbehagen vor fremden Toiletten kann eine Verstopfung begünstigen. Um Stress zu vermeiden, sollte man sich bereits vor Reiseantritt mit dem Gedanken anfreunden, dass man im Urlaub sein Geschäft nicht in gewohnter Umgebung erledigen kann. Mit Gebrauchsartikel von zuhause wie zum Beispiel feuchten Hygienetüchern oder Desinfektionsmittel kann auch fernab von den eigenen vier Wänden eine gewohntere und hygienische Atmosphäre geschaffen werden.

Drängt sich dann der WC-Gang auf, sollte man diesen nicht unterdrücken. Durch schnelles Reagieren trainiert man den Darm darauf, sich regelmässig zu entleeren. Dabei gilt volle Konzentration – Ablenkungen wie Zeitungen oder das Smartphone warten idealerweise vor der Tür. Aber: nicht stressen lassen und relaxen. Manchmal will gut Ding Weile haben.

Ernährung

Ballaststoffreiche Ernährung bringt die Verdauung in Gang. Nahrungsfasern sättigen nicht nur sehr gut, sondern halten unter anderem den Stuhl geschmeidig. Deshalb sollten Vollkornprodukte, Nüsse und Kerne sowie viel Obst und Gemüse, das geschält werden kann, ganz weit oben auf dem Speiseplan stehen. Ideal sind auch Kiwis, getrocknete Feigen oder Pflaumen, da diese Früchte leicht abführend wirken. Hingegen sollten Weissmehlprodukte, Bananen oder Schokolade nur in Massen genossen werden, da diese eher stopfend wirken. Allerdings muss auch die Flüssigkeitszufuhr stimmen und vor allem in wärmeren Regionen eher nach oben angepasst werden, sonst verkleben die Nahrungsfasern zu einem zähen Brei – siehe nächster Tipp!

Flüssigkeit

Um die Darmmuskulatur bereits am Morgen anzuregen, kann vor dem Frühstück ein Glas lauwarmes Wasser getrunken werden. Über den Tag verteilt sollte man mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen – bestenfalls Wasser, ungezuckerte Säfte, Buttermilch oder Kräutertees mit Faulbaumrinde, Rhabarberwurzel, Sennesblättern oder Fenchel. Dies vor allem auch am Anreisetag, an dem man in der Regel entweder im Auto, Zug oder Flugzeug oft mehr und länger sitzt als gewöhnlich. Denn wenn es dem Körper an Flüssigkeit mangelt, entzieht er dem Stuhl so viel Wasser wie möglich, um die wichtigsten Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Kräuter und Wurzeln können unangenehmen Blähungen entgegenwirken.

Bewegung

Bewegung fördert die Verdauung und baut Stress ab. Abendspaziergänge bereits vor den Ferien können dabei helfen, abzuschalten. In der Urlaubsdestination angekommen, kann diese Routine gleich weitergeführt und mit Tages- oder Strandspaziergängen erweitert werden. Jeweils nach dem Essen stärkt körperliche Bewegung die Bauchmuskulatur und bringt die Verdauung in Schwung. Bei Krämpfen hilft eine leichte Bauchmassage, um den Darm zu entspannen. Dazu einfach die Handfläche rechts auf den Unterleib legen und im Uhrzeigersinn kreisend über den Bauch bewegen.

Abführmittel

Hilft alles nichts, können vorübergehend auch abführende Mittel angewendet werden. Chemische Abführmittel sollten jedoch die Ausnahme bleiben, da sich der Darm ansonsten an sie gewöhnt und die Verdauungsstörungen dadurch eher zunehmen. Vor allem Mittel wie zum Beispiel Flohsamenschalen, die im Darm mit genügend Flüssigkeit aufquellen und/oder den Stuhl geschmeidig machen, sind bewährt und auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Am besten lässt man sich bereits vor der Reise in der Arztpraxis oder in der Apotheke beraten. Zudem unterstützt das Fachpersonal von santé24 SWICA-Versicherte rund um die Uhr bei Fragen zu Verdauungsproblemen – online und per Telefon auch im Ausland.

13.07.2022

Bei weiteren Fragen rund um die Gesundheit steht SWICA-Versicherten die telemedizinische Beratung von santé24 unter der Nummer +41 44 404 86 86 kostenlos zur Verfügung. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärzten von santé24 zudem, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen. Mit der medizinischen App BENECURA können SWICA-Versicherte ausserdem bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheidet der Kunde im Einzelfall selber, ob er die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchte.

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