Rund um die Uhr

Wir schliessen unsere Augen, wenn wir etwas nicht sehen wollen, oder atmen durch den Mund, wenn etwas unangenehm riecht. Die Ohren können wir jedoch nicht «ausschalten» – wir hören also konstant, auch wenn wir schlafen. Das kann zum Problem werden, besonders bei konstanter Lärmbelastung. Denn Lärm bedeutet für unseren Organismus Stress: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, Stresshormone werden ausgeschüttet. Lärm kann also Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems begünstigen, und das sogar dann, wenn wir den Lärm im Schlaf gar nicht aktiv als störend empfinden.

Schutz fürs Gehör

Prävention ist der beste Schutz – das gilt auch bei Hörverlust. Bei lauten Umgebungsgeräuschen wie beispielsweise an einem Konzert oder bei einem Feuerwerk sollte man sein Gehör mit Ohropax oder einem Pamir schützen. Kleiner Tipp: Auch bei Smartphones kann man die Maximallautstärke reduzieren.

Wachsen Ohren ein Leben lang?

Dieser Mythos ist weitverbreitet, stimmt jedoch nicht. Dass viele ältere Menschen grosse Ohren haben, lässt sich nicht abstreiten. Das hat jedoch nichts mit dem Wachstum der Ohren zu tun. Vielmehr liegt es an der Spannkraft der Haut, die über die Jahre abnimmt, wodurch das Gewebe erschlafft und grösser erscheint. Ausserdem wirkt sich die Schwerkraft ein Leben lang auf die Ohrläppchen aus und zieht sie nach unten, weshalb die Ohren zusätzlich grösser aussehen. Oft wird auch das Gesicht im höheren Alter schmaler und eingefallener, da das Fettgewebe schwindet. Die Proportionen können so zusätzlich ungewohnt erscheinen.

Hammer, Amboss, Steigbügel

Nein, wir befinden uns nicht in der Werkstatt eines Hufschmids, sondern im menschlichen Ohr! Die etwas seltsam benannten Knochen sind die drei kleinsten, die wir haben. Der allerkleinste, der Steigbügel, wiegt gerade einmal drei bis vier Milligramm. Trotz ihrer geringen Grösse übernehmen die drei eine zentrale Funktion für den Hörvorgang: Sie verstärken die Schallwellen, die vom Trommelfell erzeugt worden sind, und leiten diese weiter an das Innenohr. Ohne diese drei winzigen Knöchelchen könnten wir also gar nichts hören. Wenn sie aus verschiedenen Gründen verkalken, führt dies zu einer zunehmenden Schwerhörigkeit, die man jedoch operativ beheben kann. 

Hören Frauen besser als Männer?

Was sich wie ein Klischee anhört, hat sich tatsächlich als wahr erwiesen. Diverse Studien haben gezeigt, dass Frauen ein besseres Sprachverständnis haben und ihr Hörvermögen im Alter weniger schnell abnimmt als bei Männern. Ein möglicher Grund dafür könnte das Östrogen sein: Dem weiblichen Geschlechtshormon konnte eine schützende Funktion für die Haarzellen, die im Innenohr für das Hören entscheidend sind, nachgewiesen werden.

400 000 Töne

Unser Gehör ist enorm leistungsstark. Es kann nicht nur zwischen 400 000 Tönen unterscheiden, sondern auch erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt und wie weit die ungefähre Entfernung zur Quelle ist. Zwar funktioniert unser räumliches Hören nicht so gut wie beispielsweise bei Fledermäusen, trotzdem leistet unser Gehörsinn ununterbrochen eine beachtliche Rechenleistung, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
18.03.2025 / 1-2025

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