«Ich muss mir nichts mehr beweisen.»
Der Körper will nicht mehr
Anfang 2019 beginnt ein dreijähriger Kampf. Sein Gegner ist sein eigener Körper, Schwäche zeigen keine Option. Die Gelenkschmerzen werden stärker und rauben ihm den Schlaf, die Morgensteifheit wird zur Routine. Die anfängliche Magen-Darm-Grippe endet mit Blut im Stuhl in der Notaufnahme. Diagnose Darmentzündung. Eine Woche später wird er wieder notfallmässig ins Spital eingeliefert. Nach der Erstdiagnose Guillan-Barré-Syndrom verlässt er mit der vorläufigen Diagnose Polymyalgia rheumatica das Spital im Rollstuhl Richtung Reha, die ihm SWICA arrangiert hat. Er schläft viel, nimmt an Therapien teil und will noch nicht akzeptieren als es heisst, dass Taekwondo der Vergangenheit angehören wird. «Ich war leistungsorientiert und voll motiviert», sagt Daniel Liederer. Bis es ihm die Bauchdecke zum dritten Mal reisst. Er spürt sich nicht mehr, sein Körper versagt komplett. Nach der Operation wird er in eine Tagesklinik verlegt. Er sieht, wie sich weitaus ältere Patienten besser bewegen können als er. Frustriert zieht er sich in sein Zimmer zurück.Neu gewonnene Lebensqualität
Endlich wird ein Platz in einer psychosomatischen Klinik frei, den SWICA Care Manager Ruedi Rickenbacher für ihn gefunden hat. Er ist es auch, der ihn durch die IV-Voranmeldung begleitet, sich um Kostengutsprachen kümmert, Tipps für eine Haushaltshilfe gibt, zuhört und motiviert: «Ein sensationeller Mann. Ich hätte mir keine bessere Hilfe wünschen können». In dieser Klinik arbeitet Liederer ein Trauma aus seiner Kindheit auf, das wohl auch der Grund war, weshalb ihm die Kontrolle über das eigene Leben und sein Körper immer so wichtig war. Heute weiss er, dass er sich damals selber im Weg stand und Loslassen die einzige Option war. Seine aktuelle Diagnose lautet seronegative rheumatische Arthritis. Nach körperlichen Belastungen muss er sich ausruhen, Pausen einhalten und sich den Tag einteilen. Er weiss, dass er für Aussenstehende gesund aussieht, ein Mann von Statur. Dass er IV-Rentner ist und seine «frühzeitige Pensionierung» aus strukturierten Abläufen besteht, wie beispielsweise zu malen oder Holzarbeiten in einem geschützten Rahmen zu erledigen, mag vielen nicht schlüssig erscheinen. Er ist aber dankbar für diesen Neustart und die neu gewonnene Lebensqualität. Ohne Sport. Damit hat er komplett abgeschlossen. Zum Jahresbeginn 2022 hat er sich von seiner Schule getrennt und ist weggezogen: «Denn beweisen, muss ich mir nichts mehr.»Ein Care Manager der unterstützt, begleitet und nach Lösungen sucht
SWICA Care Manager unterstützen erkrankte oder verunfallte Versicherte in schwierigen Lebenslagen und verfügen als erfahrene Fachleute über ein breit angelegtes medizinisches Netzwerk. Sie koordinieren den Behandlungsweg, holen Zweitmeinungen ein, klären Fragen hinsichtlich anstehender Behandlungen, Operationen und Rehabilitationsaufenthalte. Während der Begleitung durch das Care Management werden speziell auf die Situation und Zielsetzung der Kunden abgestimmte Lösungen entwickelt. Dazu gehört auch das Coaching im Umgang mit chronischen Beschwerden, das Koordinieren mit Arbeitgeber, Behörden und involvierten Sozialversicherungen bzw. das hartnäckige Nachfragen und Forcieren von Entscheidungsabläufen.
So war das auch bei Daniel Liederer, der in dieser schwierigen Zeit von Care Manager Ruedi Rickenbacher betreut wurde. Der Leiter des Care Managements der SWICA Regionaldirektion Basel hat Daniel Liederer intensiv begleitet und konnte mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Dazu gehört nicht nur den Versicherten persönlich, sondern auch sein soziales Umfeld kennenzulernen. Irgendwann war Daniel Liederer im Alltag überfordert und froh, dass Ruedi Rickenbacher ihn in Bezug auf seine finanzielle Situation beriet, sich um Kostengutsprachen kümmerte und die Anmeldung bei der IV in die Wege leitete. Solche Hilfestellungen entlasten die betroffenen Personen und bringen ein Stück Normalität zurück, damit sie sich voll und ganz auf ihre Genesung konzentrieren können.