Hirnblutung mit Folgen

Patrick Schatz ist ambitioniert und hat mit 24 Jahren eine rosige Zukunft vor sich. Dann erleidet er eine schwere Hirnblutung. Der Weg zur Genesung ist mühsam und schmerzhaft – seine Zukunft ungewiss. Mit viel Geduld, harter Arbeit und Unterstützung des SWICA Care Managements schafft er es, sein Leben dort weiterzuführen, wo er so ruckartig herausgerissen wurde.
Patrick Schatz steht Aufregendes bevor: Der ambitionierte 24-Jährige hat eben sein Studium zum Bauingenieur abgeschlossen und auf Ende Jahr seine Traumstelle in Aussicht. «Wie ein Pferd in der Box habe ich darauf gewartet, dass das Rennen endlich losgeht», beschreibt er sich rückblickend. Er kündet seinen alten Job sowie seine Studentenwohnung und reist vor dem Arbeitsantritt für drei Wochen in die USA. Wieder zu Hause kommt dann alles anders als geplant.


Schwere Hirnblutung mit Folgen

Im September 2019 erleidet er eine schwere Hirnblutung. Im Kantonsspital Winterthur wird er ins künstliche Koma versetzt und für eine Notoperation in die Uniklinik nach Zürich geflogen. Die anschliessende Zeit auf der Intensivstation empfindet er als sehr belastend. Er ist froh, als er in die stationäre Reha verlegt wird. In dieser Zeit schläft er viel, um sich von den Strapazen zu erholen. Da ihm die Schädeldecke noch nicht wiedereingesetzt wurde, trägt er für drei Monate einen Helm. «Ich hatte verhältnismässig wenig Einschränkungen. Motorisch war alles in Ordnung. Aber ich hatte Schwierigkeiten mit der Konzentration und dem Kurzzeitgedächtnis», erzählt Patrick Schatz.


Viele Hindernisse wegen Corona

Nach der dreimonatigen stationären Reha wird Patrick Schatz in eine Tagesklinik überwiesen. Doch jetzt, im Frühjahr 2020 schliesst die Tagesklinik – ohne Ersatzangebot – aufgrund der Covid-Situation. Neben der fehlenden Unterstützung beim Heilungsprozess bringt das auch administrative Probleme. Die Anlaufstelle für ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis fällt weg und die Krankentaggeldzahlungen durch den alten Arbeitgeber stehen auf der Kippe. Erschwerend kommt hinzu, dass die in Aussicht gestellte Stelle noch nicht vertraglich fixiert war. Aufgrund der kognitiven Ausfälle und der fehlenden Fahr-Erlaubnis hat der künftige Arbeitgeber Bedenken. Und auch um eine neue Wohnung muss sich Patrick Schatz noch kümmern.


Care Managerin unterstützt und motiviert

In dieser Zeit meldet sich Care Managerin Janine Frischknecht beim SWICA-Versicherten. Sie hilft ihm, einen strukturierten Tagesablauf einzuhalten und setzt sich mit der Invalidenversicherung (IV) in Verbindung, die bald schon Leistungen spricht. Sie organisiert zudem den Kontakt zu einem Neurologen sowie Gespräche mit dem neuen Arbeitgeber. Bei Letzterem kann Patrick Schatz einen Arbeitsversuch antreten. «Ich habe immer gemerkt, wie wichtig ihm die Arbeit ist. Aber seine Gesundheit durfte darunter keines Falls leiden. Der Arbeitsversuch beim neuen Arbeitgeber war eine gute Lösung», erinnert sich die Care Managerin. Auch Patrick Schatz hat diesen als entlastend wahrgenommen: «Es hat niemand eine 100-prozentige Leistung von mir erwartet. Das hat viel Druck aus der Situation genommen, was sicher förderlich für meine Heilung war», schildert er die Situation.


Zukunft mit Potenzial

Langsam, mit viel Geduld und Anstrengung, arbeitet sich Patrick Schatz zurück in sein altes Leben. Schlussendlich erhält er nach dem erfolgreichen Arbeitsversuch einen offiziellen Arbeitsvertrag. Es folgen noch zwei weitere Operationen am Schädel, bis er auch gesundheitlich wieder fit ist – zumindest zu 99 Prozent, wie er es ausdrückt. Denn ganz wird er nie mehr der Alte sein: «Ich werde oft an das Ereignis erinnert, zum Beispiel beim Blick in den Spiegel oder wenn ich meinen Kopf anfasse. Aber es ist okay und heute ein Teil von mir.»