«Das Programm hat mir den Glauben an mich selbst zurückgegeben.»
Suzy Kendall erkrankt Anfang 2021 an Covid-19 und kuriert sich eine Woche zu Hause aus. Die typischen Symptome flauen allmählich ab, doch genesen fühlt sie sich nicht. Sie ist immer noch erschöpft und ihre Gelenke schmerzen. Ihr Geschmackssinn kommt zwar langsam zurück, doch sie kann nichts riechen und leidet auch unter Kurzatmigkeit. Mehr noch, es begleitet sie ein sogenannter Gehirnnebel, der sich in Konzentrationsschwäche, Schwindel, Lust und Antriebslosigkeit äussern kann. «Ich konnte nicht schlafen, obwohl ich sehr müde war», erzählt die gebürtige Engländerin. «Ich hatte keine Kraft mehr und irgendwann hatte ich fast aufgegeben. Es war wie ein Burnout.» So kennt sie sich überhaupt nicht.
Yoga allein reicht nicht aus
Da sie seit Jahrzehnten Yoga, Atemtechniken und Meditation praktiziert und lehrt, versucht sie, die Symptome damit in den Griff zu kriegen. «So konnte ich wohl einen Aufenthalt im Spital vermeiden», ist sie überzeugt. Sie versucht überdies, sich auf ihre Heilung zu konzentrieren, einen Schritt nach dem anderen zu machen und ihre Sichtweise zu verändern. «Doch leider musste ich mir irgendwann eingestehen, dass es hier mehr braucht als fokussiertes Atmen, Achtsamkeitsübungen und Natur.» Schliesslich sucht Suzy Kendall Rat bei ihrer Ärztin. Diese diagnostiziert Long Covid und rät ihr dringend, sich anderweitig Hilfe zu suchen.
Vielseitige menschliche Unterstützung
So startet Suzy Kendall im Oktober 2021 das virtuelle Long-Covid-Begleitprogramm bei santé24. Dort wird ihr Unterstützung von Fachspezialisten in den Bereichen Psyche, Bewegung und Ernährung angeboten: In drei Blöcken pro Tag absolviert sie spielerische Gehirntrainings, führt Tagebuch und macht Konzentrationsübungen. «So habe ich langsam angefangen, mein Denken in andere Bahnen zu lenken, und fühlte mich immer weniger blockiert.»
Auch das Coaching durch die Bewegungsspezialistin, das im Programm enthalten ist, hilft ihr dabei. «santé24 hat auch teils Ressourcen aus dem englischen Gesundheitssystem beigezogen. Das Training ist also wirklich auf mich zugeschnitten und nicht einfach eines von der Stange.» Als Suzy Kendall auf dem Weg zur Besserung ist, beginnt sie selbst auch wieder mit dem Kaltwasserschwimmen, was sie körperlich und geistig weiter stärkt.
Noch immer arbeitet Suzy Kendall an den Symptomen von Long Covid; vor allem ihre Gelenke schmerzen noch. «Das Programm hat mir den Glauben an mich selbst zurückgegeben. Genau das hatte mir gefehlt. Auch wenn es nur allmählich vorangeht, fühle ich mich langsam, aber sicher besser.»