
Sollen die Kosten für Verhütungsmittel für unter 25-Jährige von der Krankenversicherung übernommen werden?
Pro
«Besonders für Junge und Menschen in Ausbildung ist Verhütung teuer: Hormonbasierte Verhütungsmittel kosten 100 bis 300 Franken pro Jahr. Wenn sie sich Pille, Spirale oder Kondome nicht leisten können, sind Betroffene einer enormen Belastung ausgesetzt, besonders bei Schwangerschaftsabbrüchen. Dagegen hilft die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln: In Frankreich sinkt seit der neuen Regelung die Zahl der Abtreibungen in der Altersgruppe deutlich. Die Schweiz sollte dringend nachziehen. Damit lindern wir das Leid von jungen Frauen. Und unser Gesundheitswesen kann sich mehr um andere Probleme kümmern.»

Samira Marti
Nationalrätin Nationalrätin SP Baselland
Contra
«Eine völlig überflüssige Forderung, welche einmal mehr den jungen Menschen die Eigenverantwortung abspricht. Die hohen Krankenkassenprämien stehen beim Sorgenbarometer weit oben. Mit einer Kostenübernahme werden die Prämien nochmals ansteigen. Während wir im Parlament über Kostensenkungsprogramme diskutieren, soll der Leistungskatalog wiederum erweitert werden? Das geht nicht ohne höhere Prämien. Würde der Motion Folge gegeben, käme die nächste Forderung: eine Abgabe ohne Altersbeschränkung, bald auf den Tisch. Hier dürfen wir nicht aufs Ausland schauen, sondern unseren eigenen Weg gehen.»

Therese Schläpfer
Nationalrätin SVP Zürich