App-Unterstützung für die Versorgung bei chronischen Krankheiten
BENECURA Public ist eine App zur telemedizinischen Überwachung und Begleitung von chronisch erkrankten Personen. Sie wird bereits erfolgreich im Lungenzentrum des Kantonsspitals St.Gallen eingesetzt. Ursprünglich ist die Telemedizin-Anwendung auf Basis der Gesundheits-App BENECURA von SWICA entwickelt worden. Neu steht sie unter der Schirmherrschaft von AD Swiss und wird für die schweizweite Anwendung bei zahlreichen Krankheiten fit gemacht.
BENECURA ist die Gesundheits-App von SWICA. Bekannt ist sie vor allem für den innovativen SymptomCheck, der von Ärztinnen und Ärzten entwickelt wurde. Dabei kann man einfach seine Symptome eingeben und erhält sofort eine Handlungsempfehlung, was man im Hinblick auf eine medizinische Frage tun soll. Die App hat aber noch viele weitere praktische Funktionen: Dazu gehören der VorsorgeCheck, eine Erinnerungsfunktion für die Medikamenteneinnahme oder das persönliche Gesundheitsdossier. Die App wurde seit ihrer Lancierung im Jahr 2018 laufend erweitert.
Neben den neuen Funktionen hat SWICA zusammen mit AD Swiss und Helmedica parallel eine neue App auf der Basis von BENECURA entwickelt: BENECURA Public wurde extra für die Betreuung von Menschen mit nicht übertragbaren Krankheiten (Non Communicable Diseases, NCD) konzipiert. «Als Basis eignete sich BENECURA dafür ideal, weil dort die strengen Vorgaben der Medizinprodukteverordnung MDR bereits integriert sind», erklärt Leyla Akbeyik. Sie hat bei SWICA die BENECURA-App eingeführt und zusammen mit den Partnern BENECURA Public initialisiert.
Versorgung als Mix aus App, Telemedizin und physischer ärztlicher Betreuung
Den NCD wie Lungenerkrankungen (COPD), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs kommt eine enorme medizinische und gesellschaftliche Bedeutung zu. In der Schweiz leiden laut dem Bundesamt für Gesundheit 2,2 Millionen Menschen daran. Weil es sich um chronische Krankheiten handelt, haben NCD einen sehr hohen Therapiebedarf. Dabei ist dieser je nach Person unterschiedlich und über die Zeit auch nicht immer gleich. Eine Betreuung via App muss daher flexibel sein. Genau das bietet BENECURA Public: einen hybriden und einfach zugänglichen Mix aus App, Telemedizin und physischer ärztlicher Betreuung.
Ob BENECURA Public zum Einsatz kommt, entscheiden Ärztin oder Arzt zusammen mit der Patientin oder dem Patienten. Im Anwendungsfall muss die betroffene Person täglich gezielte Fragen beantworten und so die Entwicklung der eigenen Krankheit protokollieren. Aus den Antworten wird ein Wert ermittelt, der von den medizinischen Fachpersonen überwacht wird. Wenn die Daten eine Verschlechterung desGesundheitszustandes anzeigen, nimmt die Fachperson Kontakt mit der Patientin oder dem Patienten auf, um die richtigen Massnahmen einzuleiten. Dank diesem hybriden Monitoring stehen das Ärzteteam und die betroffene Person zusätzlich auch zwischen den einzelnen Konsultationen in Verbindung. Die ärztliche Therapie wird mit einer digitalen Lösung ergänzt.
Eine App für alle
Damit die App von Ärztinnen und Ärzten effizient genutzt werden kann, muss sie für alle Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen – nicht nur für SWICA-Versicherte. «Darum steht BENECURA Public neu unter der Trägerschaft von AD Swiss. Dass SWICA dahinter steht, ist nicht mehr erkennbar», erklärt Leyla Akbeyik und ergänzt: «Davon ist die BENECURA Gesundheits-App von SWICA aber nicht tangiert. Diese bleibt SWICA-Versicherten weiterhin exklusiv zugänglich.»
Im Lungenzentrum des Kantonsspitals St. Gallen gehört BENECURA Public mittlerweile zur Routineversorgung von COPD-Patienteninnen und -Patienten. «Während einem Pilotprojekt konnte der Nutzen der Telemedizinanwendung klar nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass BENECURA Public für eine schweizweite Anwendung bereit ist», erklärt Akbeyik (siehe Box). Die App wird auch für andere Diagnosen erweitert werden.
Erfolgreicher Pilotversuch in St. Gallen
Das Lungenzentrum des Kantonsspitals St. Gallen (KSSG) konnte in Studien belegen, dass sich akute Verschlechterungen von Symptomen durch tägliches Telemonitoring von COPD-Patientinnen und -Patienten sehr treffsicher identifizieren lassen.
Das Monitoring über die App BENECURA Public funktioniert mittels Fragebogen, den die Teilnehmenden täglich ausfüllen. Die Antworten werden in der PatientCloud, einer speziell entwickelten, hochsicheren, persönlichen Cloud, gespeichert und sicher an das KSSG übermittelt. Das Spital kann in einem Cockpit mit Ampelsystem schnell erkennen, bei welchen Betroffenen Handlungsbedarf besteht und wenn nötig Kontakt aufnehmen. Dadurch können Therapieentscheide frühzeitig gefällt werden. Im Anschluss werden die Gesprächszusammenfassung und ein individuell abgestimmter Therapieplan direkt auf die App der Patientin oder des Patienten übermittelt.