Mpox und Grippewelle: Was kommt auf uns zu?

Aufgrund einer neuen Variante des Mpox-Virus, früher Affenpocken genannt, in Afrika hat die World Health Organization (WHO) ihre höchste Alarmstufe ausgerufen. Die afrikanische Gesundheitsbehörde hat aus der Demokratischen Republik Kongo und Nachbarländern dieses Jahr bereits 450 Todesfälle gemeldet. Währenddessen kämpft Australien gegen eine Grippewelle. Was bedeutet das für die Schweiz?

Aktuell kommt es in Zentralafrika erneut zu einer Epidemie mit Mpox – allein dieses Jahr wurden mehr als 14‘000 Verdachtsfälle gezählt. Bisherige Daten lassen vermuten, dass die neue Variante ansteckender als bisherige Varianten ist und schwere Krankheitsverläufe auslösen könnte. Die WHO hat die weltweite Notlage ausgerufen, weil sich die Krankheit über Landesgrenzen hinweg auszubreiten droht und damit zum Gesundheitsrisiko für andere Länder und den internationalen Verkehr werden könnte. Konkrete Folgen hat die Notlage-Erklärung aber nicht – sie soll vor allem als Warnsignal für die Gesundheitsbehörden in aller Welt dienen.

Krankheitsbild von Mpox

Mpox kann innerhalb von fünf Tagen bis drei Wochen nach engem Kontakt mit einer infizierten Person auftreten, wobei die Ausprägung der Symptome sehr individuell sein können. In einigen Fällen treten nur einzelne und schwach ausgeprägte Symptome auf, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) informiert:

  • Oft ist der Hautausschlag unauffällig und weist nur wenige oder einzelne Bläschen oder Pusteln (Läsionen) auf, die schmerzen und jucken können.
  • Zudem können grippale Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf-Muskel- und Rückenschmerzen, Halsschmerzen usw. auftreten sowie Symptome in der Genital- und Analregion wie Schmerzen, Blutungen und Entzündungen.
  • Ansteckend ist man möglicherweise bereits ab Auftreten erster Symptome bis zum Ende des Hautausschlags, also bis die letzten Hautkrusten abgefallen sind.

 
Wie überträgt sich die Krankheit?

Bis zum Mai 2022 gab es in West- und Zentralafrika gelegentlich auftretende Einzelfälle oder kleiner Ausbrüche von Mpox. Danach kam es im Sommer erstmals weltweit und auch in der Schweiz zu aussergewöhnlich vielen Infektionen, die schon im Herbst 2022 wieder zurückgingen.

Von Mensch zu Mensch wird die Viruserkrankung bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt, Schleimhautkontakt, über Körperflüssigkeiten und über Stoffe und Oberflächen, die von einer erkrankten Person benutzt wurden, übertragen. Die meisten Ansteckungen gibt es, wenn die durch die Krankheit entstandenen Pusteln bei engem Hautkontakt aufplatzen und das Sekret in die Schleimhaut oder kleinere Wunden einer gesunden Person gelangt. Schon in diesen kleinsten Mengen an Pustelsekret sind Millionen von Viren enthalten. Erst wenn diese komplett verheilt und die Krusten abgefallen sind, ist die Krankheit nicht mehr übertragbar. Zu beachten ist, dass eine Ansteckung schon vor Eintreten von Symptomen erfolgen kann und die Stärke der Symptome verschieden schwer ausfallen kann.

So kann man sich schützen

Am besten schützen kann man sich, indem man die gängigen Hygienemassnahmen einhält: häufiges Händewaschen, Kontakt mit kranken Menschen und Tieren meiden, Safer Sex usw. Gemäss BAG kann gegen Mpox nach individueller Nutzen-Risikoanalyse mit einer Gesundheitsfachperson eine vorbeugende Impfung verabreicht werden. Die Kantone sind für die Organisation und die Durchführung der Impfung zuständig und legen fest, wo man sich impfen lassen kann. Kommt es zu einer Ansteckung, werden die Krankheitssymptome behandelt. Die Erkrankung dauert etwa zwei bis vier Wochen und nur bei besonders schweren Fällen kommt eine antivirale Therapie zum Einsatz. Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung ist hierzulande sehr klein und es besteht momentan kein Grund zur Sorge.

Heftige Grippewelle in Australien

Neben Mpox sorgt aktuell auch die Grippe im australischen Bundesstaat Queensland für Schlagzeilen. Die Zahl der Erkrankten ist beträchtlich, die Spitaleinweisungen hoch. Besonders ist, dass nicht nur ältere Personen schwer krank werden, sondern auch viele Kleinkinder. Die Impfrate in Australien ist relativ tief, was unter anderem Grund für die hohen Zahlen sein könnte. Ob die Grippewelle in Australien ein Indikator für die bevorstehende Grippesaison in der Schweiz sein könnte, ist umstritten. Eine genaue Prognose ist schwierig.

Unabhängig davon ist die Grippeimpfung die einfachste, wirksamste und kostengünstigste präventive Massnahme, um sich und seine Mitmenschen vor einer Grippeerkrankung zu schützen. Das BAG empfiehlt die Impfung Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko. Dazu gehören Personen ab 65 Jahren, schwangere Frauen, frühgeborene Kinder bis zwei Jahre, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Personen mit regelmäßigem Kontakt zu solchen Gruppen. Die Grippeimpfzeit beginnt Mitte Oktober und dauert bis zur Grippewelle an.

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