Kräuterkunde
Die heilende Wirkung von Schweizer Kräutern

Sie dienen als schmackhafte Gewürze und besitzen etliche heilende Wirkungen: Schweizer Kräuter. Man muss nicht einmal lange nach ihnen suchen: Heilkräuter lassen sich auch auf dem Balkon oder im Garten ziehen. In der BENEVITA-App werden regelmässig verschiedene Schweizer Kräuter und ihre Wirkung vorgestellt.

In der Schweiz werden laut Agroscope mehr als hundert verschiedene Kräuterarten kultiviert. Sie werden als Gewürz und Heilmittel eingesetzt oder für die Produktion von Bonbons, Likören oder Kosmetikprodukten verwendet. Zahlreiche Schweizer Hofläden bieten Kräuter aus lokaler Produktion zum Kauf an – auch für Hobbygärtnerinnen und -gärtner. Der Anbau lohnt sich, denn die Pflanzen haben nicht nur Geschmack, sie sorgen auch für körperliches und geistiges Wohlbefinden. Im Blickpunkt: Wallwurz, Kapuzinerkresse und Echter Nelkenwurz.

Wallwurz: wirksam bei Verletzungen

Der Wallwurz ist mit seinen blau-violetten Blüten ein wahrer Hingucker im Garten. Die heimische Wildstaude macht nicht nur optisch etwas her, sie besitzt zusätzlich auch eine heilende Wirkung. Dies lässt sich auch am deutschen und lateinischen Namen der Wildstaude erkennen: Die lateinische Bezeichnung «Symphytum» stammt aus dem griechischen Wort «symphyein», was so viel wie zusammenwachsen bedeutet. Im Deutschen geht das Wort auf «wallen» zurück, was das Heilen von Knochen bedeutet.

Früher wurde Wallwurz zur Heilung von Knochenbrüchen eingesetzt und noch heute findet er Verwendung bei stumpfen Verletzungen. Für die heilenden Effekte sind der Pflanzenstoff Allantoin sowie die Gerb- und Schleimstoffe verantwortlich. Bei schmerzhaften Muskel- und Gelenkbeschwerden, einer Zerrung, Quetschung oder einer sonstigen Sportverletzung kann Wallwurz eingesetzt werden. Aber aufgepasst – mit dem Heilkraut sollte nicht experimentiert werden. Wallwurz enthält neben den wirksamen Stoffen auch giftige Alkaloide und sollte dementsprechend nur äusserlich und ausschliesslich auf gesunder Haut angewendet werden.

Kapuzinerkresse: auch als Antibiotikum dienlich

Die Kapuzinerkresse lässt sich leicht an ihren schildförmigen Blättern und den gelben bis orangeroten Blüten erkennen. Sie gedeiht an sonnigen Standorten wie dem Balkon oder dem Garten und ist sehr pflegeleicht. Wer gerne pikant isst, erfreut sich an der leichten Schärfe der Pflanze. Die Kapuzinerkresse bringt aber auch eine heilende Wirkung mit sich.

Kapuzinerkesse enthält Senföle und weist einen hohen Vitamingehalt auf, weshalb sie als pflanzliches Antibiotikum bekannt ist. Sie kann die Abwehrkräfte stärken, ohne dabei die Darmflora zu zerstören, wie dies etwa bei synthetisch hergestellten Antibiotika der Fall ist. Am besten sollte die Kapuzinerkresse frisch verzehrt oder als Essigauszug aus den gesammelten Blättern und Blüten eingenommen werden. Dabei sollte man mit der Einnahme des Krauts aber nicht übertreiben, da es den Magen-Darm-Trakt reizen kann.

Echter Nelkenwurz: wirkt entzündungshemmend

Echten Nelkenwurz erkennt man an seinen knalligen gelben Blüten. Zu finden ist das Gewürz fast überall: An Wegrändern, Bachläufen, Gräben sowie in lichten Wäldern. Heute nahezu unbekannt, war Nelkenwurz früher eine wichtige Heil- und Gewürzpflanze, die in den meisten Gärten angebaut worden ist. In Klöstern mischte man ihn in Kräuterliköre oder Bier, was ihm zum Beinamen Benediktinerkraut verhalf.

Medizinisch wurde Echter Nelkenwurz bis in die frühe Neuzeit gegen Hautkrankheiten, Fieber und Entzündungen sowie Magen- und Verdauungsprobleme eingesetzt. Auch heute noch gibt es entsprechende Tinkturen. Bei wildem Nelkenwurz ist aber Vorsicht geboten, da es ähnlich aussehende Kräuter gibt, die giftig sind. Er kann aber gut im eigenen Garten angepflanzt werden und braucht kaum Pflege. Junge Blätter können dann im frühen Frühjahr in den Salat gemischt werden, die kleinen Blüten eignen sich als Dekoration für Speisen.

Kräuterkunde mit der BENEVITA-App

Vom Garten in die Hausapotheke: Erfahren Sie in der BENEVITA-App, welche heilungswirkenden Kräuter und Pflanzen Sie in Ihrer nächsten Umgebung finden und wie Sie diese zu lindernden Sirups, Ölen und Kompressen verarbeiten können. Mehr zur App mit Gesundheitstipps rund um Bewegung, Ernährung und Wohlbefinden gibt es unter www.swica.ch/benevita.

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