SWICA und WWF starten Terra Vital
Terra Vital: Für eine gesunde Natur und gesunde Menschen
Mit dem Projekt Terra Vital wollen SWICA und WWF in den nächsten fünf Jahren ein Zeichen für die Gesundheit von Mensch und Umwelt setzen: Einerseits werden Moorschutzprojekte gefördert, andererseits Landwirte bei der Umstellung auf eine regenerative Landwirtschaft gezielt unterstützt. Denn nur gesunde Böden produzieren gesunde Lebensmittel, wie auch nur eine intakte Natur eine Umgebung bietet, in der sich der Mensch erholen kann.
Im Espen Riet in Tägerwilen TG scheint die Welt in Ordnung zu sein; es summt, brummt, kreucht, fleucht, zwitschert und quakt. Und auch wenn sich das Wasser durch die anhaltenden Regenfälle seinen Weg in das Naturschutzgebiet gebahnt hat, scheint hier nichts ungewöhnlich zu sein. Aber der Schein trügt: Still und heimlich breiten sie sich aus: invasive Neophyten wie die Goldrute oder das Drüsige Springkraut. Oft fällt das erst auf, wenn die Biodiversität schrumpft und Tiere wie spezialisierte Wildbienen oder Schmetterlinge ihre Nahrungspflanze nicht mehr finden.
Damit diese Entwicklung nicht ungehindert fortschreitet, setzt sich der WWF Schweiz vor allem mit Revitalisierungen, Renaturierungen und Pflegeeinsätzen tatkräftig für den Erhalt der Schweizer Moore ein, die bereits zu 90 Prozent verschwunden sind. SWICA unterstützt den WWF dabei nicht nur finanziell, sondern auch ideell. Im Fokus dieser Zusammenarbeit, die vor vier Jahren begonnen hat, steht immer die Gesundheit von Mensch und Umwelt. Und so liegt es nahe, dass am Kick-off des gemeinsamen Projekts Terra Vital Mitarbeitende beider Organisationen knöcheltief im Wasser standen und den Neophyten an die Wurzeln gingen.
Ein geschlossener Kreislauf, der funktioniert
Wie wichtig ein funktionierender Kreislauf ist, zeigt sich auf dem Pionierbetrieb von Landwirt Timon Schwarz. Er hält so viele Tiere auf seinem Hof, wie er Futter hat und Dünger benötigt. Bei ihm halten sich Schädlinge und Nützlinge auf den Obstfeldern im Gleichgewicht; um die Blattläuse kümmert sich der Marienkäfer, für die Apfelwickler gibt es die Fledermaus. Bereits sein Grossvater stellte in den 70er-Jahren auf Bio um, sein Vater auf Demeter, und so wird seit den 80er-Jahren auf die Chemiekeule verzichtet. Unter dem Namen «Natürlich Schwarz» unterhält der Landwirt einen geschlossenen Kreislauf, der sich selbst reguliert. Dass eine intensive Landnutzung dem Boden langfristig schadet, ist heute erwiesen.
Langfristig soll dank regenerativer Landwirtschaft eine nährstoffreiche Ernährung gefördert werden. 300 Betriebe wurden angeschrieben undmit zirka 30 Betrieben werden Standortbestimmungen und Erstgespräche durchgeführt. Ab Mitte Jahr werden ausgewählte Landwirte in Zusammenarbeit mit dem Verein Agricultura Regeneratio für die nächsten drei Jahren begleitet und in folgenden sechs Themen gecoacht:
- Förderung der Bodengesundheit und Optimierung von Nährstoffkreisläufen
- Förderung von Arten und Lebensräumen und deren Vielfalt
- Förderung von Klimaschutz und Luftqualität
- Verbesserung der Sicherstellung der haushälterischen Nutzung und des Schutzes der Wasservorkommen
- Förderung eines Beitrags zu umweltverträglicher, gesunder, abwechslungsreicher Ernährung
- Förderung des Wohlbefindens, der Gesundheit und der Wirtschaftlichkeit
Für Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz, und Reto Dahinden, CEO von SWICA, ist klar, weshalb das Projekt Terra Vital eine Win-win-Situation für beide Firmen ist: Beide Unternehmen bringen ihre Kompetenzen ein, für die Gesundheit der Natur und für die Gesundheit des Menschen. Und miteinander geht es nicht nur einfacher, sondern auch effizienter – für das Wohl künftiger Generationen.
Auf der Projektseite zu Terra Vital finden sich laufend neue Informationen.
Gemeinsam für die Gesundheit von Mensch und Umwelt
Das Projekt Terra Vital umfasst die beiden Bereiche Moore und regenerative Landwirtschaft. Mit der Förderung von Moorschutzprojekten im Bereich Renaturierung und Pflege sollen diese erhalten bleiben. Gemeinsame Pflegeinsätze und Exkursionen fördern ausserdem das Wohlbefinden der Teilnehmenden. Die Bodenqualität wurde in der Schweiz lange Zeit vernachlässig und durch eine intensive Landnutzung gingen 50 bis 70 Prozent des organischen Materials verloren. Eine Folge des verminderten Humusgehalts ist eine reduzierte Fähigkeit, Wasser, Nährstoffe und CO2 zu speichern.
Im Rahmen von Terra Vital werden bis zu sieben Landwirte ihren Betrieb in den nächsten drei Jahren auf eine regenerative Landwirtschaft umstellen und durch den Verein Agricultura Regeneratio begleitet werden.