Mehr Qualität zu tieferen Kosten dank dem Hausarztmodell
Mit dem Hausarztmodell lassen sich Krankenversicherungsprämien sparen – so weit, so bekannt. Was viele nicht wissen: Ärztenetzwerke und Krankenversicherungen arbeiten im Hausarztmodell eng zusammen und sorgen gemeinsam für bessere Behandlungen und tiefere Kosten im Gesundheitswesen.
Wer schon mal nach Sparmöglichkeiten bei der Grundversicherung gesucht hat, kennt sie bestimmt: die alternativen Versicherungsmodelle. Die meisten Krankenversicherungen bieten mehrere davon an. Ein Klassiker, für den sich viele entscheiden, ist das Hausarztmodell. Es bietet eine Prämienreduktion, wenn man dafür auf die freie Arztwahl verzichtet und bei gesundheitlichen Beschwerden zuerst die Hausarztpraxis aufsucht. Aber wieso gibt es dafür eigentlich Rabatt?
Langfristige Betreuung führt zu besserer Behandlung
«Im Hausarztmodell arbeiten die Patientin, der Hausarzt und die Spezialistin besser miteinander zusammen. Es kommt erwiesenermassen zu weniger unnötigen Abklärungen oder falschen Behandlungen», erklärt Leander Muheim. Er ist Hausarzt in der mediX-Praxis Altstetten und Geschäftsführer des Ärztenetzes mediX Zürich. Weniger unnötige Abklärungen wirken sich nicht nur positiv auf die Gesundheit aus – denn überflüssige Abklärungen bergen auch Risiken –, sondern haben auch eine kostendämpfende Wirkung. Darum gewähren Krankenversicherungen Rabatt auf das Modell.
«Es wird so viel über den Anstieg der Kosten im Gesundheitswesen diskutiert – dabei haben wir mit dem Hausarztmodell schon seit Jahren ein funktionierendes Instrument zur Kostendämpfung. Dieses Potential sollten wir nutzen.» Leander Muheim, Hausarzt in der mediX Praxis Altstetten und Geschäftsführer Ärztenetz mediX Zürich
Verträge, von denen alle profitieren
Das Hausarztmodell basiert auf sogenannten Managed-Care-Verträgen zwischen den Hausarztpraxen, die sich in Ärztenetzwerken wie mediX organisieren, und den einzelnen Krankenversicherungen. In den Verträgen werden Qualitätsstandards definiert und die finanzielle Mitverantwortung der Ärztenetze festgehalten. Werden die Ziele erreicht und die Versorgung wird besser und günstiger, wird das Ärztenetz durch die Versicherung finanziell kompensiert. Auch wenn mehr Versicherte in einem Hausarztmodell betreut werden, steigen die Beiträge an das Ärztenetz. «Dieses System setzt die richtigen Anreize: Die medizinische Qualität und die langfristige Betreuung werden belohnt und nicht – wie sonst üblich – nur die Menge der Leistungen. Das bringt für alle nur Vorteile», sagt Muheim. Es werde so viel über den Anstieg der Kosten im Gesundheitswesen diskutiert – dabei habe man mit dem Hausarztmodell schon seit Jahren ein funktionierendes Instrument zur Kostendämpfung. «Dieses Potential sollten wir nutzen.»
Finanzielle Unterstützung ermöglicht strukturelle Verbesserung
Die finanzielle Kompensation durch die Krankenversicherungen investieren die Ärztenetze in qualitätssichernde und -verbessernde Massnahmen. Dazu zählt zum Beispiel die Erstellung von medizinischen Leitlinien speziell für die Schweizer Grundversorgung oder die Durchführung von Qualitätszirkeln, in denen sich Ärztinnen und Ärzte wöchentlich oder zweiwöchentlich intern fortbilden. Auch der Aufbau von Disease-Management-Programmen oder Aktivitäten im Bereich Prävention gehören dazu.
Dahinter steht viel strukturelle Arbeit zur Verbesserung des Schweizer Gesundheitswesens. Diese Arbeit kann nur dank dem Engagement zahlreicher Ärztinnen und Ärzte an der Basis und der finanziellen Unterstützung aus den Managed-Care-Verträgen gemacht werden. «Ohne Vertrag würden diese Ressourcen irgendwo im System versickern», ist sich Muheim sicher. Obwohl die Zusammenarbeit von Ärztenetzen und Krankenversicherungen wenig bekannt ist, sei sie die entscheidende Grundlage für eine koordinierte und integrierte Versorgung in der Schweiz.
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Für wen FAVORIT CASA, das Hausarztmodell von SWICA, geeignet ist, mit welchem individuellen Rabatt man rechnen kann und welche weiteren alternativen Versicherungsmodelle SWICA anbietet, erfahren Sie hier.
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