
Nierenprobleme besser erkennen und behandeln
Die Liste gesundheitlicher Probleme bei einer chronischen Nierenerkrankung ist lang – die Kosten für das Gesundheitswesen sind hoch. In der Schweiz besteht eine Versorgungslücke, da präventive Massnahmen oft unzureichend umgesetzt werden. Alternative Versicherungsmodelle können helfen, damit Nierenprobleme frühzeitig erkannt und optimal behandelt werden.
In der Schweiz leiden schätzungsweise zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer chronischen Nierenerkrankung. Dabei nehmen gravierende Formen zu: Die Zahl der Personen, die eine Dialyse (Blutwäsche) benötigen, steigt jährlich um zwei bis drei Prozent. «In wenigen Jahren wird die Niereninsuffizienz zu den zehn häufigsten Todesursachen im Alter gehören», sagt Prof. Dr. med. Eva Blozik, Leiterin Versorgungsforschung bei SWICA.
Gesunde Nieren sind eine wichtige Voraussetzung für ein langes und gesundes Leben. Eine Unterfunktion hingegen belastet das Herz-Kreislauf-System, die Knochengesundheit oder die Hirnfunktion. Bei der schweren Form der Erkrankung wird ein Nierenersatzverfahren wie die Dialyse notwendig – diese ist nicht nur teuer, sondern vor allem eine enorme Belastung für die Betroffenen.
Einfache Messungen werden oft nicht durchgeführt
Eine Niereninsuffizienz entsteht sehr langsam und verursacht lange Zeit nur wenige oder unspezifische Symptome. Oft wird die Unterfunktion erst entdeckt, wenn bereits viel Zeit verstrichen ist. Zeit, die wichtig wäre, um Therapiemassnahmen einzuleiten. Denn eine frühe Behandlung kann einen grossen Einfluss auf die langfristige Lebensqualität haben. Für die Diagnose einer Nierenunterfunktion sind hauptsächlich zwei Parameter relevant: der Kreatininwert im Blut und der Albuminwert im Urin. Beide sind wichtig, um die Funktion und eine mögliche Schädigung der Nieren zu messen. In Fachkreisen ist man sich einig, dass diese Werte bei Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren jährlich gemessen werden sollten. Trotzdem werden die Empfehlungen oft nicht umgesetzt.
Das könne an mangelndem Wissen rund um die Fachempfehlungen, an der chronischen Überlastung der Ärzteschaft oder an anderen Gründen liegen, erklärt Eva Blozik. «Leider wird in unserem Tarifsystem die Vermeidung von Langzeitschäden viel weniger stark honoriert als deren Behandlung, wenn sie erst mal eingetreten sind. Innerhalb von alternativen Versicherungsmodellen wie beispielsweise dem Hausarztmodell haben Hausärztinnen und Hausärzte sowie Krankenversicherungen allerdings die Möglichkeit, diese präventiven Bemühungen wie hier für eine bessere Nierengesundheit zu belohnen.»
Eine solche Vorgehensweise hat SWICA zum Beispiel seit mehreren Jahren mit verschiedenen Partnerpraxen für die Behandlung von Diabetespatientinnen und -patienten etabliert. Das Modell ist sehr erfolgreich und führt nachweislich zu einer besseren Gesundheit und niedrigeren Kosten.
SWICA setzt sich für umfassende Versorgung ein
SWICA arbeitet seit Jahren mit Ärztenetzen zusammen, um qualitätsfördernde Massnahmen, die im aktuellen Tarifsystem nicht berücksichtigt werden, zu unterstützen. Der Beitrag zum Thema Managed-Care-Verträge bietet vertiefte Informationen dazu, wie alternative Versicherungsmodelle zu einer besseren medizinischen Versorgung und tieferen Kosten beitragen.
Disease-Management-Programme für eine bessere Nierengesundheit
SWICA setzt sich zusammen mit verschiedenen Partnerpraxen im Rahmen der Disease-Management-Programme (DMP) für die Nierengesundheit der Patientinnen und Patienten ein. Da Diabetes eine der häufigsten Ursachen für eine chronische Niereninsuffizienz ist, wird zum Beispiel im DMP bei Diabetes der Früherkennung von Nierenschäden besondere Bedeutung zugemessen. Mehr zum DMP bei Diabetes lesen.