SWICA Frau im Wald schützt sich vor Zecken

Es ist wieder Zecken-Hochsaison: So schützen Sie sich richtig

Von März bis November ist Hochsaison für Zecken. Steigen die Temperaturen leicht über den Gefrierpunkt, erwachen die Krabbeltiere aus ihrer Winterstarre. Beginn und Ende der Saison können sich je nach Temperatur verschieben. Outdoor-Fans sollten also bereits früh auf der Acht vor Zecken sein. 2021 gab es in der EU allein 2'878 gemeldete Fälle von durch Zecken übertragener Enzephalitis, einer Entzündung des Gehirns, 2020 war die Zahl sogar noch höher. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist neben Borreliose die bekannteste Krankheit, die von Zecken übertragen werden kann und gefährlich ist. santé24 erhält in der Zeckensaison 10 bis 20 Anrufe pro Tag die Zecken betreffen.

Erfahren Sie mehr über Zecken und wie Sie sich richtig vor ihnen schützen können.

Gewusst? 13 spannende Fakten über Zecken

1. Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?

Zecken können eine Vielzahl an Krankheiten auf Menschen übertragen. Die beiden häufigsten Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden sind die Frühsommer-Meningoenzephalititis (FSME) und die Lyme-Borreliose.

Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in der Schweiz. Jährlich sind in der Schweiz rund 10'000 Personen davon betroffen. Bei jedem Menschen ist das Krankheitsbild sehr vielfältig, weswegen eine Diagnose manchmal schwierig von anderen Krankheiten abzugrenzen ist. Bei dieser Infektionskrankheit gelangen die Bakterien «Borrelia burgdorferi» nach etwa zwölf Stunden vom Darm der Zecke in den Blutkreislauf der Gestochenen. Erste Anzeichen der Borreliose können Rötungen der Haut oder grippeähnliche Symptome sein. Ein charakteristisches Symptom ist die Wanderröte, die in mehr als 50 Prozent der Fälle auftritt. Meistens tritt sie dort auf, wo die Zecke zugestochen hat. Die Wanderröte ist eine ringförmige Hautrötung, welche sich üblicherweise rund um die Stichstelle beobachten lässt. Unbehandelte Borreliose-Infektionen könne schwerwiegende Folgen haben. Es ist nach einem Zeckenstich ratsam, die Stelle genau zu beobachten und bei Symptomen in den Wochen nach dem Stich eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Borreliose im Anfangsstadium kann mit Antibiotika behandelt werden.

FSME ist eine virale Infektion, die das zentrale Nervensystem befällt. In 70 bis 90 Prozent verläuft die Infektion nahezu beschwerdefrei. An FSME-Erkrankte spüren die ersten Anzeichen durchschnittlich sieben bis 14 Tage nach dem Zeckenstich. Bei einem schwerwiegenden Verlauf kann es sogar zu Lähmungen und Bewusstseinsstörungen kommen. Leider gibt es kein Medikament, das das Virus bekämpfen kann. Gegen FSME gibt es eine Impfung, die allen Erwachsenen und Kinder ab sechs Jahren in der ganzen Schweiz mit Ausnahme des Tessins und des benachbarten Auslands empfohlen wird.

 

2. Wann sind Zecken aktiv?

Die Zeckensaison in der Schweiz dauert in der Regel von März bis November. Steigen die Temperaturen leicht über den Gefrierpunkt, erwachen die Zecken aus der Winterstarre und werden aktiv. Ist es in den Wintermonaten während mehreren Tagen nicht unter 0 Grad, können auch dann Zecken aus der Winterstarre erwachen und entsprechend früher aktiv werden.

 

3. Welche Zeckenarten gibt es?

Weltweit gibt es ungefähr 850 verschiedene Zeckenarten. In der Schweiz kommen aktuell etwa sechs verschiedene Arten vor. Durch das immer wärmer werdende Klima nisten sich stetig neue Zeckenarten ein.

Die häufigste Zeckenart der Schweiz ist der gemeine Holzbock. Diese Zecke bevorzugt dichtes Unterholz, Wälder und angrenzende Lichtungen, Stadtparks aber auch Gärten. Der gemeine Holzbock wird in ausgewachsenem Stadium bis zu 4,5 Millimeter gross. Es ist die meistgefürchtete Zecke, da sie Lyme-Borreliose und FSME übertragen kann.
Weitere Zeckenarten in der Schweiz sind die Auwaldzecke (besonders für Hunde gefährlich), die braune Hundezecke, die Schafzecke, die Haylomna-Zecke sowie die wenig erforschte Ixodes inopinatus.

4. Ist es ein Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Rein wissenschaftlich betrachtet beissen Zecken nicht, sondern sie stechen. Sie verfügen über einen Stechrüssel und scherenartige Mundwerkzeuge. Haben die Parasiten eine Einstichstelle gefunden, schneiden sie die Haut auf und stechen mit dem Rüssel ins Gewebe. Um besser Blut saugen zu können, geben sie ihren Speichel ab. Zecken benötigen Blut, um sich zu vermehren und zu wachsen. Dieses finden sie nicht nur bei Menschen, sondern sie stechen auch Wild- und Haustiere.

 

5. Wohin stechen Zecken am liebsten?

In einer deutschlandweiten empirischen Studie wurden rund 10'000 Zeckenstiche ausgewertet, um ein Bild von den beliebtesten Einstichstellen zu erhalten. Zecken stechen prinzipiell überall am Körper, lieben aber vor allem weiche, gut durchblutete und dünne Hautstellen. Überdurchschnittlich oft wurde bei Erwachsenen im Schritt, dem Gesäss, der Innerseite der Oberarme und in der Kniekehle Zeckenstiche festgestellt. Bei Kindern zudem häufig im Kopf- und Halsbereich und in der Kniekehle. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte immer der gesamte Körper nach Zecken abgesucht werden.

 

6. Wie wird eine Zecke korrekt entfernt?

Die Zecke sollte möglichst schnell nach dem Stich entfernt werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Sie sollte möglichst an einem Stück entfernt werden, um eine Infektion zu vermeiden. Für eine korrekte Entfernung ist es sinnvoll, eine Zeckenkarte (oder eine Pinzette) zu gebrauchen. Mit der Zeckenkarte greift man die Zecke nahe der Hautoberfläche an ihren Mundwerkzeugen (niemals am vollgesogenen Körper) und zieht sie langsam und gerade aus der Haut. Die Zecke sollte dabei nicht gedreht oder gequetscht werden. Nach dem Entfernen die Stichstelle gut desinfizieren. Sollte keine Zeckenkarte zur Hand sein, kann die Zecke beispielweise mit dem Fingernagel entfernt werden. Sehen Sie sich im Video die Anleitung zur Entfernung von Zecken an.
Die Zecke sollte niemals mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden, denn dies könnte dazu führen, dass sie den Speichel und somit Infektionserreger erst recht abgibt. 
Frau beim Impfen

7. Wann sollte man sich am besten impfen?

Eine Impfung gibt es bis anhin nur gegen FSME. FSME-Fälle treten bereits im Frühling auf, statistisch gesehen ist der Höchststand der Infektionen aber im Sommer. Die Gefahr einer Übertragung der FSME besteht das ganze Jahr, auch in einem milden Winter. Der Winter wäre der ideale Zeitpunkt für eine Impfung, man kann sich aber in jeder Jahreszeit impfen lassen. Für eine vollständige Grundimmunisierung werden drei Impfungen benötigt. Danach wird eine Auffrischungsimpfung alle 10 Jahre empfohlen.
Die Spezialistinnen und Spezialisten von santé24 bieten SWICA-Versicherten eine kostenlose Impfberatung an. In dieser wird geklärt, ob eine Impfung empfohlen wird und/oder ob eine Auffrischimpfung generell sinnvoll ist.

 

8. Gibt es Menschen, die eher Zecken anziehen?

Eine aussagekräftige Studie darüber, welche Blutgruppe Zecken tendenziell anzieht, existiert bis anhin nicht. Es ist eher so, dass Menschen Zecken anziehen – je nachdem wie sie sich in der Natur verhalten. In der niedrigen Vegetation ist die Wahrscheinlichkeit höher, von einer Zecke gestochen zu werden.

 

9. Wie kommen die Zecken auf den Menschen?

Der gemeine Holzbock kommt praktisch überall da vor, wo es Pflanzen gibt - also im eigenen Garten, im Wald oder im Stadtpark. Zecken können nicht springen und fallen auch nicht von Bäumen, wie es öfters heisst. Sie sind meistens bei geringer Höhe 10 bis 50 Zentimeter über dem Boden anzutreffen. Dort krabbelt sie auf eine exponierte Stelle wie einen Grashalm oder herumliegendes Holz, und wartet, bis ein Mensch oder ein Tier sie abstreift.

10. Wie kann man sich vor Zeckenstichen schützen?

Grundsätzlich bietet das Tragen von geschlossener Kleidung einen gewissen Schutz. Der Zecke fällt es so schwerer, eine geeignete Hautstelle zu finden. Stopft man die Hosen in die Socken, so muss die Zecken den ganzen Weg nach oben laufen, was erstens mühsam ist und zweitens eher auf die Zecke aufmerksam macht. Helle Kleidung bietet den Vorteil, dass man Zecken eher findet. Es gibt auch diverse Insektenrepellents, die Zecken fernhalten. Diese kann man auch auf die Bekleidung auftragen. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man den ganzen Körper nach Zecken absuchen. Wichtig ist dies besonders bei Kindern, die im Freien gespielt haben. Auch Haustiere sollte man absuchen, wenn sie sich draussen aufgehalten haben.

Faustregel:

  • Tragen von fester Kleidung
  • Tragen von heller Kleidung
  • Insektenschutz auftragen
  • Absuchen

11. Was sollte man nach einem Zeckenstich beachten?

Der Zeckenstich sollte regelmässig beobachtet werden. Um die Veränderungen besser zu verfolgen, kann man die Stichstelle regelmässig fotografieren. Treten für Borreliose oder FSME typische Symptome auf, sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt kontaktiert werden. Zu den typischen Symptomen gehören Wanderröte, Fieber, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen SWICA-Versicherten jederzeit die Ärztinnen und Ärzte und das medizinische Fachpersonal von santé24 zur Verfügung.

 

12. Wann muss man die Ärztin oder den Arzt aufsuchen?

Eine Ärztin oder ein Arzt sollte dann konsultiert werden, wenn nach einem Zeckenstich Symptome festgestellt werden, die typisch für eine Borreliose- oder FSME-Erkrankung sind. Manche treten bereits innert wenigen Tage nach dem Stich auf, andere erst nach ein paar Monaten.

Zu diesen Symptomen gehören:

  • Gelenk- und Kopfschmerzen
  • Wanderröte
  • Grippeähnliche Beschwerden
  • Lähmungserscheinungen
  • Schwindel und Übelkeit

Es handelt sich hierbei um keine abschliessende Liste.

 

13. Wo kommen Zecken in der Schweiz vor?

Zecken kommen in der ganzen Schweiz vor. Fast alle Zecken sind gefährlich: Rund 30 Prozent der Zecken sind Träger von Borrelien, die Borreliose verursachen können. Als FSME-Risikogebiet sind alle Kantone gekennzeichnet, in Genf und Tessin ist das Risiko tiefer.

Schutz vor Zecken in Kürze

Kostenlose Impfberatung von santé24

In der Schweiz ist das Risiko erhöht, sich durch einen Zeckenstich mit FSME oder Borreliose zu infizieren. Eine Impfung gibt es bis anhin nur gegen die FSME. Grundsätzlich besteht das ganze Jahr über die Gefahr einer Übertragung der FSME-Erreger durch eine Zecke. Die Spezialistinnen und Spezialisten von santé24 bieten bei Fragen rund um die Impfung sowie sonstigen Zeckenfragen professionelle Unterstützung. Die Beratung ist für SWICA-Versicherte kostenlos.

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