Gipsverband: Was zu beachten ist
Sind nach einem Sturz oder einem anderen Unfall Röhrenknochen – also beispielsweise der Unterschenkel oder der Unterarm – gebrochen, stellt der Arzt die betroffene Extremität mit einem Gips ruhig. Dies setzt jedoch voraus, dass die Bruchenden nach dem Unfall nicht verschoben sind.
Der betroffene Körperteil wird nun für ein paar Wochen in einen Kunststoff-Cast, wie man den heutigen Gips auch nennt, eingepackt. Dabei achtet der Arzt darauf, dass während der Genesungsphase keine Dreh- und Kippbewegungen möglich sind. Darum wird das angrenzende Gelenk – in diesen Fällen das Hand- oder das Sprunggelenk – mit eingegipst.
Schwellungen und Druckstellen
Damit die noch geschwollene Stelle möglichst gut fixiert ist, umschliesst der Gipsverband den Unterarm oder Unterschenkel relativ fest. Die zu Beginn noch nassen Bandagen werden durch eine chemische Reaktion hart und ergeben so einen starren Verband. Man geht davon aus, dass die Schwellung, die mit dem Bruch zusammenhängt nicht weiter zunimmt. Schwillt der eingegipste Körperteil dennoch an, gibt es im Gips keinen Ausweichplatz. Dies führt meist zu Druckstellen und zu einer schlechteren Durchblutung der Finger oder Zehen.
Kontrolle des betroffenen Körperteils
Meistens ist es gar nicht so einfach, herauszufinden, ob die Schwellung zugenommen oder sich eine Druckstelle gebildet hat. Denn zu Beginn fühlt sich der starre Gips ohnehin ungewohnt an und gegen die Schmerzen nimmt man Medikamente ein. Um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist, sollte man anfänglich jede Stunde kontrollieren, ob die Finger oder Zehen gleich warm wie auf der unversehrten Seite sind. Auch die Hautfarbe der verletzten Stelle sollte nicht zu sehr von der gesunden abweichen. Zudem darf kein Kribbeln (Ameisengefühl) in den Fingern oder Zehen entstehen und man muss sie jederzeit ohne Probleme bewegen können.
Tritt eines der negativen Merkmale auf oder fällt die DMS-Prüfung (Durchblutung, Motorik und Sensibilität) nicht gut aus, muss der Gips unverzüglich aufgeschnitten werden, damit die Durchblutung so schnell wie möglich wieder hergestellt werden kann.
30.01.2019