Stillen mit Zwillingen: Geht das?
Die Geburt von Mehrlingen fordert die ganze Familie. Doch wie so oft im Leben gilt auch in dieser Situation: Gute Vorbereitung ist die halbe Miete – insbesondere wenn es ums Zeitmanagement geht. Denn Zeit ist nach der Geburt ein rares Gut. Deshalb kann es nützlich sein, Angehörige und Freunde im Vorhinein um Unterstützung im Haushalt zu bitten. Wer bereits ein Baby gestillt hat, kann sich wertvolle Tipps bei Stillberaterinnen und Hebammen holen oder an speziellen Geburtsvorbereitungskursen teilnehmen. Ein Austausch unter Müttern von Mehrlingen oder die Teilnahme in Zwillingsgruppen kann ebenfalls unterstützend wirken.
Verschiedene Stillpositionen
Egal, ob ein Baby oder mehrere Säuglinge gleichzeitig nach der Brust rufen; an Schlaf ist in der Anfangsphase kaum zu denken. Deshalb ist es wichtig, sich seine Kräfte einzuteilen und auch auf das eigene Wohlbefinden und vor allem die eigene Ernährung zu achten. Am besten dem Rhythmus der Babys folgen und bei frühen Anzeichen von Hunger an die Brust ansetzen. Speziell entwickelte Stillkissen können bei der Positionierung helfen und Arme, Rücken, Schultern sowie Handgelenke entlasten. Gleichzeitig oder nacheinander stillen? Am Anfang ist es sicher einfacher, die Babys einzeln zu füttern und dann zum zeitsparenden Tandemfüttern zu wechseln. Es gibt verschiedene Stillpositionen für Zwillinge, wie die doppelte Rückenhaltung (mit einem Baby unter jedem Arm), die Parallelhaltung (die Babys liegen am Körper, die Köpfe zeigen in die gleiche Richtung) oder die zurückgelehnte Haltung (beide Babys liegen auf dem Bauch der Mutter). Am besten lässt man sich die verschiedenen Positionen von Stillberaterinnen oder Hebammen zeigen. Alternativ kann auch jedes Baby nach Bedarf gefüttert und das zweite aufgeweckt werden, wenn das erste mit Stillen fertig ist oder es ergibt sich ein Mix aus beiden Methoden.
Hilfe holen ist wichtig
Oft teilen Mütter jedem Kind eine Brust zu es ist jedoch von Vorteil, abzuwechseln, falls eine Brust mehr Milch produziert als die andere und eines der Babys weniger trinkt. So kann das stärker trinkende Baby die Milchproduktion für das schwächer trinkende anregen und so die gleiche Produktion auf beiden Seiten aufbauen. Wer Probleme beim Stillen hat, sollte sich nicht scheuen, auf professionelle Unterstützung zurückzugreifen oder auch Familienmitglieder und Freunde um Hilfe zu bitten bzw. Aufgaben abzugeben, die man nicht mehr bewältigen kann.
SWICA unterstützt die Stillkampagne 2024, die von Anfang Mai bis Juli in der Deutschschweiz stattfindet. Weiter Informationen gibt's unter stillkampagne.ch.