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Stop People Pleasing: Sag Ja zu dir selbst

«Ja, klar», «Natürlich», «Das ist kein Problem»: Wer zu allem Ja und Amen sagt, wird zwar als nett und hilfsbereit wahrgenommen, stellt aber seine Bedürfnisse hinten an. «People Pleasing» wird dieses Phänomen genannt. Was Anzeichen für People Pleasing sind und wie man den Fokus von anderen wieder mehr auf sich lenken kann, weiss der Gesundheitstipp.

Autor:
Content-Team SWICA

Ständig zu allem Ja sagen, um niemanden vor den Kopf zu stossen und die Harmonie aufrecht zu erhalten, ist anstrengend. People Pleaser richten ihr Denken und Verhalten an den Bedürfnissen anderer aus, um ihnen zu gefallen. Sie haben Angst, andere zu verletzen oder zu enttäuschen. Woher kommt diese Verhaltensweise?

Es gibt unterschiedliche Erklärungen für das Verhaltensmuster. Das eigene Anerkennungs- und Harmoniebedürfnis oder die Angst vor Ablehnung können Gründe sein. Häufig hat das Verhaltensmuster die Wurzeln in der Kindheit: Vielleicht hat man gelernt, dass man mehr geliebt wird, wenn man brav ist und allem zustimmt. 

Wahrscheinlich spielt aber auch die Evolution eine wichtige Rolle. Denn für Menschen war es früher lebenswichtig, in einer Gruppe integriert und nicht als Aussenseiter den Gefahren der Wildnis alleine ausgesetzt zu sein. Also fügte man sich und den Bedürfnissen anderer, um seinen Platz in der Gruppe nicht zu gefährden.

People Pleaser haben ein höheres Risiko für psychische Krankheiten

Wenn man die eigenen Bedürfnisse immer zurückstellt, dann führt das zu Stress. Stress kann wiederum – besonders, wenn er langfristig anhält – zu einem höheren Risiko für psychische und psychosomatische Erkrankungen führen. Ausserdem leidet oft das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Denn sie nehmen sich vor, es allen immer recht zu machen, was natürlich nicht möglich ist. Eine weitere mögliche Folge, wenn man seine eigenen Bedürfnisse stets zurückstellt, ist selber keine Hilfe zu erhalten, wenn man sie bräuchte. Einerseits, weil man sich nicht meldet, andererseits weil man den Bezug zu den eigenen Bedürfnissen zunehmend verliert.

Nein sagen muss gelernt sein

Für sich einstehen und Nein sagen muss geübt werden und klappt nicht von heute auf morgen. Denn dazu braucht es viel Mut. Vielleicht hilft es, die Situation umzudrehen: Ein Nein ist gleichzeitig auch ein Ja zu etwas anderem – ein Ja zu sich selbst. Man muss lernen, dass es in Ordnung ist, nicht immer für alle da sein zu können und auch mal jemanden zu enttäuschen. Übrigens: Oft ist die Reaktion auf ein Nein gar keine Zurückweisung, sondern Respekt. Die eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu kommunizieren hilft, von anderen gesehen zu werden. Dazu gehört auch offen die eigene Meinung zu sagen.

Es gibt natürlich auch verschiedene Arten, Nein zu sagen. Ein empathisches Nein kann sich besser anfühlen und einfacher sein. Anstatt «Nein, das geht gerade nicht» zu sagen, kann man es mit einem «Ich habe deinen Wunsch gehört, mir ist es zurzeit aber nicht möglich, dies zu übernehmen» versuchen. Auch eine Bedankung für die Frage kann helfen, das Nein zu kommunizieren. Wenn das Nein im Moment schwerfällt, dann ist es vollkommen legitim, um Bedenkzeit zu bitten. So kann man genau über die Entscheidung nachdenken und eine klare Antwort für sich zurechtlegen.

Damit man überhaupt spürt, wo und wann es ein Nein braucht, ist es wichtig, seine eigenen Bedürfnisse wieder zu erkennen oder stärker hervorzuheben. Was ist mir wichtig? Was wünsche ich mir von einer Situation? Wie steht es um meine zeitlichen Ressourcen? Wenn man ganz klar für sich begründen kann, weshalb man eine Aufgabe nicht übernehmen kann oder möchte, fällt es leichter, ein Nein zu äussern.

Schlussendlich lernt man mit jeder Erfahrung dazu und mit jedem Nein wird das Selbstvertrauen für ein weiteres Nein gestärkt. Hoffentlich wird schnell klar, dass Freundschaften und Beziehungen nicht durch ein Nein kaputtgehen, sondern an Respekt gewinnen.

Gute Eigenschaften beibehalten

Betroffene Menschen sind oft freundlich, hilfsbereit und empathisch. Das sind alles sehr gute Werte und sollten unbedingt beibehalten werden. Wichtig ist, sich selbst nicht zu verlieren. Dafür ist es unumgänglich, auch mal den Fokus auf sich zu legen und Entscheidungen für das eigene Wohlergehen mit einem bewussten Nein an andere zu treffen.

Bei weiteren Fragen rund um die Gesundheit steht SWICA-Versicherten die telemedizinische Beratung von santé24 unter der Nummer +41 44 404 86 86 kostenlos zur Verfügung. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärzten von santé24 zudem, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen. Mit der medizinischen App BENECURA können SWICA-Versicherte ausserdem bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheidet der Kunde im Einzelfall selber, ob er die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchte.

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