SWICA-Sportwissenschaftlerin erklärt
«Das sind die fünf gesündesten Sportarten»
Wandern
Wandern – ob mit oder ohne Stöcke – ist nicht nur äusserst gesund, sondern auch die beliebteste Sportart in der Schweiz. Da Wanderungen rasch einmal einige Stunden dauern, wird die Ausdauer bereits bei geringer Belastungsintensität trainiert. Die gleichmässige, rhythmische und sanfte Be- und Entlastung aktiviert grössere Muskelgruppen, was den Kalorienumsatz erhöht. «Bei Gelenkbeschwerden ist Vorsicht beim Abstieg geboten und in jedem Fall sind stabile Schuhe, die über die Knöchel reichen, ein Muss. Wanderungen über viele Höhenmeter sollten nicht unterschätzt werden und setzen eine gute Kondition voraus. Passen Sie die Wanderroute nötigenfalls an oder halten Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt», erklärt Kimberly Ann Zwygart.
Velofahren
Nach Wandern ist Velofahren die zweitbeliebteste Sportart im Land. In moderater Intensität werden die Beinmuskulatur und das Herz-Lungen-Kreislaufsystem trainiert. Das Velo ist daher Kraft- und Ausdauermaschine in einem. Ähnlich wie beim Wandern wirkt sich die gleichmässige Be- und Entlastung der Gelenke positiv auf die Gelenkknorpel aus. «Velofahren ist daher auch für Menschen mit Arthrose geeignet», weiss Kimberly Ann Zwygart und ergänzt: «Um das Risiko einer Verletzung zu verringern, sollte unbedingt ein Helm getragen werden.» Personen mit Rücken- oder Nackenproblemen sollten ausserdem auf eine gerade Sitzhaltung achten. Um im Strassenverkehr sicher zu navigieren, sind eine Grundkondition und ein gutes Gleichgewicht notwendig – vor allem, wenn man mit einem schweren E-Bike unterwegs ist.
Schwimmen
Ideale Sportarten trainieren alle vier Faktoren der körperlichen Leistungsfähigkeit: Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer. Dies ist beim Schwimmen der Fall. Da Wasser unser Körpergewicht auf einen Bruchteil reduziert, ist die Sportart zudem äusserst gelenkschonend. Brustschwimmen mit erhobenem Kopf ist allerdings nicht ideal, da dies Nacken- oder Rückenprobleme verstärken kann. Besser eignen sich Crawl oder Rückenschwimmen. Eine Alternative ist Wassergymnastik. Auch dort festigt der Wasserwiderstand die Muskeln auf gelenkschonende Weise.
Tai Chi
Das aus China stammende Tai Chi (Schattenboxen) ist eine Sportart, die mit niedriger Intensität und langsamen, achtsamen Bewegungen ausgeführt wird. Da bei den Tai-Chi-Übungen die Gelenkstellung immer auf eine gute Körperstatik ausgerichtet ist, kann die Muskulatur optimal arbeiten. Der Körper kommt ins Gleichgewicht und kann sich entspannen. Die verschiedenen Bewegungsabläufe werden mit tiefer, bewusster Bauchatmung kombiniert, um Stress entgegenzuwirken. Tai Chi kann jede und jeder erlernen; von Vorteil beginnt man aber in einer geleiteten Gruppe oder nimmt Stunden bei einer ausgebildeten Trainerin oder einem ausgebildeten Trainer. Ähnlich und genauso gesund ist Qi Gong. Lesen Sie dazu mehr auf benevita.ch.
Krafttraining
«Last but not least ist Krafttraining einer meiner Favoriten: An Geräten oder mit dem Eigengewicht ist es äusserst hilfreich, um dem im Alter zunehmenden Muskelabbau vorzubeugen», sagt Kimberly Ann Zwygart. Mit einem auf die individuelle Verfassung angepassten Training können zudem Muskeldysbalancen ausgeglichen werden. Es unterstützt eine aufrechte Haltung, erhöht die Funktionsfähigkeit der Wirbelsäule und trägt zu einer verbesserten Fitness bei. Krafttraining ist die ideale Sportart in Ergänzung zu Ausdauertraining und regelmässigen Dehnübungen für eine bessere Beweglichkeit.
10.10.2022