Hintergründe zum Glück
Was ist Glück und wie lässt es sich finden?

Glück hat viele Gesichter: ein kurzer Moment der Euphorie oder eine anhaltende, stille Zufriedenheit. Was ist Glück genau? Und wodurch wird dieses angenehme Gefühl im Körper ausgelöst? SWICA sucht gemeinsam mit der Fachärztin für Neurologie sowie leitenden Ärztin Telemedizin bei santé24, Dr. Evelyn Mauch, nach Antworten.

Das Streben nach Glück ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen, das sogar in zwei UN-Resolutionen verankert ist. Um daran zu erinnern, haben die Vereinten Nationen den 20. März zum Internationalen Tag des Glücks ausgerufen. Darüber, dass Glück für die Menschen wichtig ist, scheint also Einigkeit zu herrschen. Aber was bedeutet Glück eigentlich? Und wie äussert es sich?

Für Dr. Evelyn Mauch, Fachärztin für Neurologie und leitende Ärztin Telemedizin bei santé24, muss Glück nicht immer der Endorphinrausch sein. Sie verweist auf die Flow-Theorie des ungarischen Psychologen Mihály Csíkszentmihályi. Die besagt, dass intensive Glücksgefühle dann entstehen, wenn wir in einer Aktivität komplett aufgehen. «Diesen Flow-Zustand kennen wir alle», sagt die Neurologin. «Wir verschmelzen mit einer Tätigkeit, sind komplett bei uns und vergessen dabei die Zeit. Das macht uns glücklich.»

Ein Cocktail aus Hormonen

Doch was geht dabei im Körper vor? «Das Glücksgefühl wird durch die Ausschüttung verschiedener Hormone ausgelöst», erklärt Evelyn Mauch. «Im Flow-Zustand ist es vor allem das Dopamin, beim Sport sind es die Endorphine.» Und wenn wir jemanden umarmen oder Selbstfürsorge betreiben, zum Beispiel beim Meditieren, kommt Oxytocin hinzu. Diese Botenstoffe führen dazu, dass das Gehirn besser funktioniert. Man ist aufmerksamer, entspannter und zufriedener.

Ist Glück eine Frage der Gene?

Es gibt Menschen, die unerschütterlich optimistisch sind, während andere bereits bei Kleinigkeiten den Teufel an die Wand malen. Wird den Menschen das Glück etwa in die Wiege gelegt? «Es gibt schon eine gewisse genetische Veranlagung zum Optimismus oder zum Pessimismus», bestätigt Evelyn Mauch. Optimisten fällt es von Natur aus leichter, die Dinge von der positiven Seite zu betrachten. Die Sozialisierung, also wie und in welchem Umfeld jemand aufwächst, spiele aber eine ebenso wichtige Rolle. «Wer in seiner Kindheit immer auf seine Schwächen reduziert wird, hat schwierigere Voraussetzungen, um glücklich zu sein, als jemand, der hohe Wertschätzung erfährt», erklärt sie.

Zur Person: Evelyn Mauch

Dr. med. Evelyn Mauch ist Fachärztin für Neurologie und leitende Ärztin Telemedizin bei santé24. Sie verfügt über einen Master of Health Business Administration (MHBA) und den Fähigkeitsausweis für die delegierte Psychotherapie.

Dem Glück auf die Sprünge helfen

Wer zum Pessimismus neigt, muss das aber nicht einfach hinnehmen. «Das Empfinden von Glück kann man trainieren wie jede andere Fähigkeit auch», sagt Evelyn Mauch. «Es braucht zwar etwas Übung, aber man kann lernen, den Fokus verstärkt auf das Positive zu lenken.» Sich jeden Tag drei Dinge zu notieren, für die man dankbar ist, könne dabei helfen: «Das Gefühl der Dankbarkeit entspannt das Gehirn und reduziert den Stress», erklärt sie. Dasselbe gelte auch für Humor und lustige Situationen.

Gute Selbstfürsorge für langfristige Zufriedenheit

Eine Grundvoraussetzung, um langfristig glücklich zu sein, ist eine gute Selbstfürsorge. Evelyn Mauch hebt vor allem die Bedeutung von ausreichend Schlaf hervor, weil er für die Regeneration des Gehirns ausschlaggebend ist. Und natürlich wirkt er sich auch auf das ganzheitliche Wohlbefinden aus: «Wer müde ist, hat auch keine Energie, um Dinge zu tun, die Spass machen, und ist generell dünnhäutiger», erklärt sie. Die meisten Menschen benötigen sieben bis acht Stunden Schlaf.

«Es braucht zwar etwas Übung, aber man kann lernen, den Fokus verstärkt auf das Positive zu lenken.» Dr. Evelyn Mauch, Fachärztin für Neurologie sowie leitende Ärztin Telemedizin bei santé24

Bewegung ist ein weiteres Puzzleteil. Nicht nur, weil dabei Endorphine freigesetzt werden, sondern auch, weil sie hilft, Stress abzubauen. Daher fühlt man sich nach einer Joggingrunde oder einem Spaziergang ausgeglichener. Auch Probleme wirken nach dem Sport oft weniger schlimm als vorher. Für Bewegungsmuffel hält Evelyn Mauch noch einen weiteren Tipp bereit: «Singen! Das stimuliert den Vagusnerv, der wiederum für Entspannung sorgt.»

Mehr Wohlstand, mehr Glück?

Für Evelyn Mauch ist Glück nicht primär vom Wohlstand abhängig. «Wenn Menschen ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, in familiäre oder gemeinschaftliche Strukturen eingebettet sind und eine sinnvolle Aufgabe haben, sind die Grundvoraussetzungen für Glück erfüllt.» Natürlich sei es hilfreich, wenn man nicht jeden Franken umdrehen müsse und sich auch mal etwas leisten könne. Wichtiger sei aber, dass man Dinge tun könne, die einem Freude machen. Und das ist nur bedingt abhängig vom Geld.

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